Philosphie

Ein Musikinstrument erlernt sich weder von allein noch über Nacht. Es bedarf eines kontinuierlichen Lernens über einen langen Zeitraum. In dieser Zeit entwickelt sich nicht nur die Technik auf dem Instrument, sondern ein vielschichtiges Verständnis von Musik. Darüber hinaus machen wir wichtige Erfahrungen mit uns selbst.

Begabung

Den Anfang macht die Natur selbst. Eigentlich beschenkt sie jeden in irgendetwas – mit einem Vorsprung oder sogar Vorteil. Besonders im Fach Musik ist “Begabung” fast etwas Sprichwörtliches. Aber auch außergewöhnliche Begabungen sind keine Garantie für den Erfolg. Was wir schon haben, ist sicherlich ein Grund zur Freude, aber die Ausgewogenheit aller Fähigkeiten bedarf sorgfältiger und ausdauernder Pflege. Auch Schwächen gehören zum Ganzen dazu und sind kein Grund zur Sorge. Es gibt immer etwas, mit dem man beginnen kann, auch wenn der Weg weiter ist und nicht immer offensichtlich. Ohnehin ist der Weg mit Musik am Ende immer individuell und ganz persönlich.

Disziplin

Nicht zu unrecht ist Disziplin das zweite berühmte Zauberwort. Ohne sie geht es nicht voran. Zu den Themen gehören z.B. Fleiß, Beharrlichkeit, Geduld, Gewissenhaftigkeit, Willensstärke, Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft und Eigenverantwortung. Sie werden auch im Erwachsenenalter nicht langweilig, denn wir bilden an ihnen unsere Persönlichkeit weiter. Kinder stehen noch mehr am Anfang eines solchen Weges. Sie brauchen nicht nur Zeit, sondern ebenso verläßliche wie verständnisvolle Unterstützung – je vielseitiger, desto wirkungsvoller. Lehrer und Eltern sollten im Gespräch sein und mit Interesse, Wohlwollen und Achtsamkeit positive Anreize setzen.

Motivation

Für mich das größte Thema im Musikunterricht. Hier geht es um die emotionalen Wurzeln, die ursprüngliche Quelle unseres Wachstums. Sie ist besonders kostbar und verdient daher besondere Aufmerksamkeit. Motivation ist ähnlich wie ein Samenkorn: aus ihm können große Bäume hervorgehen, die Jahrhunderte überdauern, und ähnlich wirkt eine tiefe Motivation in unserem Leben. Da wir nicht zu jeder Zeit selbstverständlich über sie verfügen können, muß sie geschützt und gepflegt werden. Glücklicherweise aber fließt sie uns aus unterschiedlichen Richtungen zu. Dazu gehören u.a. Neugier, Entdeckergeist, Selbsterfahrung und Selbstfindung, Selbstverwirklichung, Schönheitsempfinden, Ausdrucks- und Kommunikationsbedürfnis, soziale Anerkennung und natürlich auch einfach die Lust am Spiel.

Aus meiner Sicht

Auch mit guter Ausbildung und viel Erfahrung bleibt das Unterrichten eine erstaunliche Erfahrung. Erkenntnisse sind gewachsen, wieder überholt und dann neu geformt worden. Es ist überraschend, wie noch immer wichtige Einsichten hinzukommen und die Perspektive für bestehende und künftige Aufgaben verbessern können. Ich bin froh die Offenheit und Flexibilität in solch einem Lernweg zu erfahren. Besondere Freude bereitet mir der lebendige Unterrichtsdialog. Respekt und Anteilnahme schaffen Vertrauen und das faszinierende  Thema Musik ist eine unendliche Quelle neuer Gedanken. Die Herausforderungen immer wieder richtig abzustimmen ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Qualität und individuelles Lerntempo werte ich dabei höher als Leistungsdruck und Showeffekt.


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